Donauhochwasser/Grundwasser: Außergewöhnliche Situation

Die aktuelle Hochwassersituation an der Donau im Raum Wien ist außergewöhnlich, ebenso der Grundwasserpegel in Groß-Enzersdorf.

Das aktuelle Hochwasser an der Donau mit dem Höhepunkt am 5. Juni ist noch nicht vorbei, und es kommt schon das nächste: Das hat es jedenfalls zurück bis 2014 nicht gegeben. Immerhin: Die kommende Hochwasserwelle dürfte schwächer sein als die eben vorbeigerauschte, wie man der letzten Prognose für Wildungsmauer – ca. 26 km flussabwärts vom Kraftwerk Freudenau – entnehmen kann.

Das jüngste Hochwasser fiel zwar weniger stark aus als noch kurz davor befürchtet, war aber dennoch das stärkste seit Juni 2013, etwas stärker als das Hochwasser im Juli 2021. Das Wasser stieg in Wildungsmauer um ca. 30 cm höher als zuletzt zu Weihnachten 2023 (siehe Grafik).

Anfang Juni 2013, beim zweihundertjährlichen Hochwasser, war der Donaupegel in Wildungsmauer noch um zwei Meter höher als zuletzt. Überraschend ist insofern, dass der Grundwasserpegel in Groß-Enzersdorf dennoch kurzfristig so hoch stieg wie seit Juni 2013 nicht mehr (in etwa auf dieselbe Höhe wie 2013!): 151,355 m.ü.A (aufgerundet auf 151,36 in der Tabelle).

Wie außergewöhnlich die Situation in Groß-Enzersdorf war bzw.. noch ist, zeigt die folgende Grafik der GW-Pegel seit Anfang 2000.

Keine Dotationen der Oberen Lobau. Bei Hochwässern dient die Neue Donau als Hochwasserschutz, so auch jetzt: Das Einlaufbauwerk in Langenzersdorf wurde geöffnet, bis zu 1.400 Kubikmeter pro Sekunde Donauwasser strömten in den letzten Tagen durch das “Entlastungsgerinne”. Am Sonntag, den 9.6., um 14:00 waren es noch immer rund 50 Kubikmeter, und mit der erwarteten nächsten Hochwasserwelle werden die Wehre auch wieder weiter geöffnet werden.

Eine Folge ist eine deutliche Verschlechterung der Wasserqualität. Das bedeutet wiederum, dass die Obere Lobau nicht mehr aus der Neuen Donau dotiert werden kann. Sowohl die Mühlwasser-Dotation als auch die neue Dotation Panozzalacke müssen eingestellt werden, bis wieder eine ausreichende Wasserqualität festgestellt wird. Das dürfte noch einige Zeit dauern, vielleicht sogar mehrere Wochen, je nach Entwicklung. Es bleibt zu hoffen, dass der Grundwasserpegel in der Oberen Lobau ohnehin eine Zeit lang höher bleibt als normal und sich die negativen Folgen des erzwungenen Dotationsstopps in Grenzen halten.

Titelbild: Gänshaufentraverse am 3. Juni 2024, Foto Kurt Kracher

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